Als Student an der polnischen Gewerbeschule hatte Hans Piesch das Fechten kennen gelernt. "Damals haben wir nur Säbel gefochten", erinnert sich der Textilingenieur. Nach dem Kriegsdienst und der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahr 1949 fand er bei der Firma J.F. Adolff in Backnang Arbeit. Und hatte die Idee, eine Fechtgruppe einzurichten.
Die breite Masse haben sie für ihren Sport nie begeistern können. Und doch haben die Fechter der TSG Backnang mit ihren Erfolgen Anteil an der Backnanger Sportgeschichte. An diesem Wochenende feiert die Abteilung ihr 50-jähriges Bestehen.
Er war sieben, sie neun Jahre alt, als sie mit dem Fechtsport begannen. Er hatte von einem "Schnupperkurs" gehört, sie war „durch einen Kumpel“ aufmerksam geworden. Heute zählen Veit Spohr (14) und Luise Räuchle (13) zu den Nachwuchstalenten der TSG-Fechtabteilung, die zu Hoffnungen Anlass geben.
Beide haben mit dem Florett angefangen, doch inzwischen macht ihnen der Degen deutlich mehr Spaß. "Da gibt es nicht so komplizierte Angriffsrechte", begründet Luise ihre Vorliebe. Dennoch gefällt ihr das Fechten gerade deshalb, "weil es ein bisschen schwierig ist: Das kann nicht jeder." Sie spricht von einer "Herausforderung". Veit denkt ähnlich. Er mag das Fechten, weil es ein ungewöhnlicher Sport ist: "Das machen nicht so viele."
Dienstags freuen sie sich auf die Lektionen bei Fechtmeister Katona, donnerstags messen sie sich mit den Vereinskameraden in freien Gefechten. "Wir kennen uns natürlich in- und auswendig", sagt Veit. Und deshalb fahren die beiden manchmal noch zusätzlich zum Training nach Weinstadt. "So haben wir mehr Gegner."
Die Gemeinschaft in Backnang möchten sie aber nicht missen. „Das ist ein cooler Verein“, sagt Luise.